Ratgeber

Grundlagen zum Maulkorb & dem Hundetraining mit Maulkorb

28.12.2022

Der Maulkorb hat einen schlechten Ruf und sorgt bei vielen Menschen für gemischte Gefühle und oftmals auch für Ablehnung. Jedoch gibt es viele Vorurteile über Hunde mit Maulkorb. Wir möchten dir heute einen Überblick über das mit Vorurteilen behaftete Thema geben. Außerdem haben wir mit der Tierheimleitung vom Tierheim Bremen gesprochen, die uns einen Einblick in das Hundetraining mit Maulkorb liefert. 

Ab wann brauchen Hunde einen Maulkorb? 

Gesetzeslage in Deutschland 

Jede Hunderasse hat Merkmale, die in der Genetik der Hunde fest verankert sind, obwohl sie für die heutige Haltung gar nicht mehr von Bedeutung sind. Zu diesen Merkmalen zählen zum Beispiel der Jagdtrieb beim Beagle oder der Hüteinstinkt beim Australian Shepherd. Genauso ist dies auch bei Rassen, die früher als Wach- oder Kampfhunde eingesetzt wurden. Sie gelten als sehr aufmerksam.

Die Behörden erstellen daher auf Grundlage von Statistiken eine Liste über Hunderassen, die als besonders gefährlich einzustufen sind. Die Beurteilung unterliegt den einzelnen Bundesländern. Dies führt dazu, dass einige Hunderassen nur in Teilen Deutschlands als sogenannte Listenhunde gelten. Besitzer von Listenhunden sind durch Hundegesetze dazu verpflichtet, ihrem Hund auf öffentlichen Plätzen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln ein Maulkorb anzulegen. Ebenfalls müssen weitere Voraussetzung bei der Haltung von Listenhunden erfüllt werden.  

Hierzu zählen beispielsweise: 

  • Polizeiliches Führungszeugnis des Halters 
  • Hundeführerschein 
  • Erhöhte Hundesteuer 
  • Leinenpflicht 
  • Wesenstest des Hundes 
  • Kastrations- und Sterilisationspflicht 

 

Die bundesweit geltende Rasseliste beinhaltet folgende Rassen: 

  • Pitbull-Terrier 
  • American-Staffordshire-Terrier 
  • Staffordshire-Bullterrier 
  • Bullterrier 

Diese Rassen dürfen daher auch nicht gezüchtet oder ins Land eingeführt werden. 

 

Individuelle Ursachen 

Unabhängig von der Rasseliste gibt es Situationen, in denen ein Maulkorb sinnvoll sein kann. So kann es beispielsweise bei frisch adoptierten Hunden sinnvoll sein, zu Beginn einen Beißschutz anzulegen. Anfangs kann das Verhalten des Hundes noch nicht wirklich gut eingeschätzt werden, was zu gefährlichen Situationen führen könnte. Aber auch in öffentlichen Verkehrsmitteln sollte dein Hund einen Maulkorb tragen. Die deutsche Bahn schreibt dies sogar vor. Ebenfalls sollte bei Auslandsreisen zumindest ein Maulkorb mitgeführt werden, da sich die Reglungen für Hundebesitzer stark unterscheiden können. Maulkörbe könnten allerdings auch zum Schutz des eigenen Hundes eingesetzt werden. So gibt es einige Vierbeiner, die bei Gassirunden alles Mögliche fressen und sich somit selbst gefährden. Auch nach OPs kann eine Maulsperre helfen, falls dein Hund mit dem Kratzschutz nicht zurechtkommt. 

Arten von Maulkörben 

Es gibt verschiedene Arten von Maulkörben, welche sich in Form, Größe und Material unterscheiden. Die sogenannten Nylon-Maulkörbe sind Maulschlaufen aus einem breiten, festen Band. Das Band wird hinter den Ohren befestigt. Wichtig ist hier, wie bei allen Maulkörben, der optimale Sitz. Wenn das Band zu locker ist, kann der Hund trotz Maulschlaufe zubeißen. Diese Variante eignet sich nicht für ein langes Tragen und auch nicht an warmen Tagen oder bei längeren Spaziergängen. Die Maulschlaufen sind eher für das kurze Tragen beispielsweise während eines Tierarztbesuches geeignet. Eine Alternative ist der Beißschutz in Form eines Gitterkorbes. Dieser umschließt die komplette Schnauze deines Vierbeiners und wird im Nacken befestigt. Diese Art des Maulkorbes ist für den Hund deutlich angenehmer zu tragen, da er die Schnauze weiterhin öffnen und bewegen kann. Der Hund kann ebenso problemlos hecheln und trinken. Man findet den Gitter-Maulkorb in verschiedenen Ausführungen wie z.B. aus Leder oder Kunststoff.  

Bevor du deinem Hund einen Beißschutz anlegst, solltest du ihn langsam in Form eines Maulkorbtrainings an die neue Situation heranführen. Nur so kann er dem neuen Zubehör gegenüber ein positives Gefühl entwickeln. 

 

Interview mit Tierheimleitung Sina Fehr 

Wir haben uns mit der Tierheimleitung des Tierheim Bremen zur Thematik ausgetauscht. 

Wo arbeitest du und was sind deine Aufgaben? 

Ich arbeite im Tierheim Bremen. Dort bin ich die Tierheimleitung und Hundetrainerin. Meine Aufgaben umfassen alles rund um den Tierheim-Alltag. Nicht nur Hunde, sondern auch Katzen, Vögel, Kleintiere oder Exoten wollen von unseren Pflegern versorgt werden. Überall stehen Renovierungen oder Neubauten an und auch Azubis und auch das Personal werden ständig auf den neusten Stand gehalten. Meine Aufgaben bestehen darin, alles unter einem Hut zu bekommen und auch viel mit den Behörden zu kommunizieren. Als Trainerin liegt es mir natürlich sehr am Herzen, die Tiere sinnvoll auszulasten und da bin ich sehr froh, meine Kollegin Jessica Prendergast an meiner Seite zu haben, die unsere Hunde jede Woche beim Mantrailing fordert. 

 

Wie viele Hunde tragen bei euch einen Maulkorb und warum?

Wir haben derzeit 37 Hunde, davon sind 22 Maulkorbträger. Von den Maulkorbträgern sind 4 Hunde als gefährlich eingestuft, 3 zählen zu den Listenhunden und der Rest hatte schon menschliche Beißvorfälle und wurden daraufhin abgegeben.   

 

Wie setzt ihr SmoothieDog im Training ein?

Die Trainerin Jessica Prendergast ist spezialisiert auf Mantrailing und bisher haben wir immer das Futter zerstampft. Dies führte dazu, dass Futter übergeblieben ist und die Hunde in Konfliktsituationen geraten sind. Sie konnten das Futter nicht auf einmal auffressen, es klebte am Maulkorb oder es war somit immer ein kleines Frustthema. Damit der Hund wirklich rundum Freude am Training hat, kam Jessica auf die Idee mit den Smoothies. Diese sind super einfach und schnell zu portionieren. Die Flaschen sind schön handlich und wir können hier auch Allergikerhunde belohnen, da die Smoothies kein Getreide etc. beinhalten. 

 

Was ist das Besondere beim Training mit Maulkorbträgern? 

Grundsätzlich ist es nichts Besonders. Lediglich das Maulkorbtraining am Anfang ist etwas Besonderes und natürlich die Bestätigung mit Leckerlis. Der Hund soll natürlich keinen Frust entwickeln, wenn er belohnt wird durch Leckerlis. Daher ist es wichtig, dies zügig zu geben und gerade beim Mantrailing gibt es einige Hunde mit dem Thema Futterressource. Unsere Maulkorbträger tragen einen passenden Maulkorb, in dem sie gähnen, fressen und trinken können. Daher sind diese Maulkörbe größer als „normale“. Die Futterschale ist so groß, dass der Maulkorb bequem reinpasst, dadurch können die Hunde die Smoothies zügig und restlos auflecken.  

 

Danke an Sina für das Interview! Wie man sieht, können die Hundesmoothies auch während eines Hundetrainings mit Maulkorb-Hunden problemlos eingesetzt werden. Shoppe jetzt deinen Lieblingssmoothie und überzeuge dich selbst!

Grundlagen zum Maulkorb & dem Hundetraining mit Maulkorb
VERÖFFENTLICHT VON
Melissa Hepting
Werkstudentin Medien- und Kommunikationsmanagement

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